Bildung

Alpha­be­ti­sierung

Zu viele Erwachsene können nicht lesen und schreiben. Ihnen entstehen Nachteile im Alltag, die ihnen den Weg aus der Armut verwehren können. Im Zuge der „Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016-2026” und darüber hinaus entwickeln wir die Alphabetisierungsstrategie fort und ergreifen Maßnahmen zur Verbesserung der Literalität Erwachsener und des Grundbildungsniveaus.

Beruf­liche Bildung

Mit dem Landesprogramm „Berufliche Aus- und Weiterbildung” unterstützen wir die berufliche Bildung. Mittelfristig sollen Maßnahmen zur Qualifizierung des Ausbildungspersonals und individuelle Fördermöglichkeiten für kurzzeitige berufliche Weiterbildungen aufgenommen werden.

Chancen

Wir setzen uns dafür ein, dass das Startchancenprogramm ein dauerhaftes Bund-Länder-Programm wird. Mit Investitionsmitteln für moderne, klimagerechte, barrierefreie Schulen wird für eine zeitgemäße Lernumgebung und Raum für Kreativlabore gesorgt. Das Chancenbudget eröffnet Schulen und ihren Schüler:innen zusätzliche Entwicklungsperspektiven. Und mit einer gestärkten Schulsozialarbeit wird Unterstützung vor Ort sichergestellt.

Duale Ausbildung

Markenkern der beruflichen Bildung in Deutschland ist die duale Ausbildung. Wir sichern ein sachsenweites, regional ausgewogenes und flächendeckendes Ausbildungsangebot, erhalten die Berufsschulzentren und schreiben den Teilschulnetzplan „Berufsbildende Schulen” fort. Die Idee zur Einführung von Kernberufen verfolgen wir weiter. Die ehrenamtliche Arbeit in den Prüfungsausschüssen wollen wir honorieren.

Erwach­se­nen­bildung

Unser Ziel ist ein dichtes Netz von anerkannten Weiterbildungsinstitutionen, um flexible, wohnortnahe Angebote zur Qualifizierung zu schaffen und die Weiterbildungsdichte in Sachsen zu erhöhen. Auf Basis der fortgeschriebenen Weiterbildungsstrategie für den Freistaat Sachsen novellieren wir das Weiterbildungsgesetz.

Früh­kind­liche Bildung

Mit einer hohen Betreuungsquote, gut qualifizierten pädagogischen Fachkräften und einer verbesserten Fachkraft-Kind-Relation legen wir den Grundstein für gelingende Bildungsprozesse. Mehr Zeit der Pädagog:innen für Kinder in den Kinderkrippen sowie der Kindertagespflege, Kindergärten und Horten ist unser Ziel. Dafür setzen wir den schrittweisen Aufbau einer Personalreserve fort und halten Ressourcen für besondere soziale Bedarfe sowie den Übergang vom Kindergarten zur Schule bereit.

Ganztag

Wir werden die rhythmisierte Ganztagsschule ausbauen, um Unterricht, Lernförderung, Pausen und Erholungsphasen sowie frei gestaltbare Zeit besser auf den Vor- und Nachmittag zu verteilen. Die Erfahrungen aus dem „Ganztagspiloten” nutzen wir, um das Zusammenwachsen von Grundschule, Hort, Ganztagsangeboten und außerschulischen Lernorten zu beschleunigen. Wir stellen mehrjährige Zuschüsse zur Verfügung, sichern Kooperationszeiten sowie gemeinsame Qualifikation und Entwicklungsprozesse ab.

Herkunft

Stärker als in den meisten anderen Industriestaaten hängt in Deutschland der Bildungserfolg noch immer von der sozialen Herkunft ab. Mit einer Stärkung der frühkindlichen Bildung, mehr Ganztags- und Gemeinschaftsschulen sowie sozialindexbasierten Zusatzressourcen wollen wir mehr Chancengerechtigkeit schaffen.

Inklusion

Wir entwickeln Bildung und Lernorte kontinuierlich inklusiv weiter. Dazu bauen wir die personellen und sächlichen Ressourcen zur Unterstützung aus. Wir entwickeln unter anderem eine Roadmap „Eine Kita für alle” und fördern inklusive Maßnahmen in Ausbildungsstätten, Schulen und Hochschulen weiter.

inte­grierte Jugend­hil­fe­planung

Wir wollen regionale Bildungslandschaften gestalten. Durch die Verzahnung von Schulnetz- und Jugendhilfeplanung entsteht eine integrierte regionale Bildungs- und Sozialplanung. Die Daten der Sozialberichterstattung wollen wir nutzen, um zusätzliche Ressourcen den Bildungseinrichtungen und der örtlichen Kinder- und Jugendhilfe zuzuweisen, wo viele Kinder mit Schwierigkeiten in ihrer Lebenssituation zu kämpfen haben.

Kinder­rechte

Kinder und Jugendliche haben Rechte. Sie haben das Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung. Jedes Kind in Sachsen soll seine Rechte auch verwirklichen können. Wir alle sollten die Kinderrechte nicht nur kennen, sondern auch danach handeln. Mit Blick darauf, überprüfen wir Rechtsvorschriften, Strategien, Ausbildungsordnungen sowie Bildungs- und Lehrpläne. Schutz- und Beteiligungskonzepte sollen für alle Einrichtungen, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, Standard sein.

Lern­freude

Unsere Schulen sollen Lernfreude vermitteln, Persönlichkeiten bilden, Selbstständigkeit, Teamarbeit und kritisches Denken fördern sowie praktische Erfahrung zulassen. Bildungswissenschaft und Pädagogik haben gute Antworten auf die Frage, wie die Schule bei Kindern und Jugendlichen Lernfreude und Bildungserfolg verbinden kann. Diese und weitere Ideen aus dem Prozess „Bildungsland Sachsen 2030” wollen wir in einer Schulgesetznovelle aufgreifen.

MINT

Ein wichtiger Schlüssel zur Stärkung der MINT-Fächer liegt darin, die Welt der Mathematik für Kinder so verständlich und faszinierend wie möglich zu eröffnen. Deshalb wollen wir neue Strategien für den mathematischen Anfangsunterricht und die weiterführende mathematische Bildung wissenschaftlich erforschen und testen lassen. Für außerschulische MINT-Angebote richten wir eine zentrale Koordination ein, um zur Sichtbarkeit und besseren Vernetzung beizutragen.

Non-formales Lernen

Non-formales und informelles Lernen finden sehr häufig am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im Ehrenamt statt. Es sind Lernprozesse, die nicht auf einen Abschluss oder ein Zertifikat zielen. Um Anerkennung mit Blick auf Ausbildungs- und Studienabschlüsse zu vereinfachen, schaffen wir Angebote zur Validierung von non-formal erworbenen Kompetenzen.

Orien­tierung

Kindertageseinrichtungen und Schulen sind Orte der Begegnung. Sie sind Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum für Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern. Sie sind in der Gemeinde oft das soziale Zentrum. In ihnen wird Orientierung und Beratung gegeben. Daher fördern wir Angebote der Familienbildung weiter und stärken die Elternarbeit durch Weiterentwicklung von Kitas zu Kinder- und Familienzentren oder Grundschulen zu Familienschulzentren.

Personal

Für gute Bildung braucht es hoch qualifiziertes Personal. Und mehr Zeit am Kind benötigt mehr Pädagog:innen. Wir setzen daher die Ausbildungsoffensive in der frühkindlichen und schulischen Bildung fort. Seiten- und Quereinsteiger:innen mit ihren beruflichen Vorerfahrungen geben neue Impulse, gleichzeitig sichern wir deren pädagogische Qualifikation ab.

Quali­täts­ent­wicklung

Derzeit wird Qualitätssicherung in der frühkindlichen Bildung projektgesteuert betrieben. Wir evaluieren die verschiedenen Maßnahmen und Institutionen mit dem Ziel einer Bündelung. Durch die Gründung eines Landesinstituts für frühkindliche Bildung sichern wir die langfristige Qualitätsentwicklung ab und schaffen einen zentralen Ansprechpartner.

Räte

Kinder und Jugendliche sind in Kita und Schule auch Gestaltende! Ihre Mitbestimmung in Kinderräten und der Schüler:innen-Vertretung gilt es zu stärken. Zudem sind Mütter und Väter für die Kitas und Schulen wichtige Ansprechpartner:innen. Zwischen den Fachkräften und den Eltern besteht eine Erziehungspartnerschaft. Deshalb ist die Arbeit der Elternräte in den Kitas und Schulen wertvoll und wichtig. Wir wollen sie weiter stärken.

sprach­liche Bildung

Sprache ist der Schüssel zur Welt. Wir setzen das Landesprogramm alltagsintegrierte sprachliche Bildung mit Sprachmentor:innen und Sachmitteln fort. Als weiteren Baustein fügen wir Kita-Sprachfachkräfte zur Unterstützung vor Ort hinzu. In der Schuleingangsphase geben wir mehr Zeit für das regelmäßige und verstehensorientierte Üben der basalen Kompetenzen im Lesen, Zuhören und Schreiben.

Teilhabe

Bildung entscheidet unsere Zukunft: die jedes einzelnen Menschen und die unserer Gesellschaft. Bildung eröffnet Chancen, ermöglicht Wege und erweitert Perspektiven. Daher ist Teilhabe an Bildung von besonderer Bedeutung. Bildung muss gebührenfrei sein – von der Kita bis zum Master oder Meister! Wir schaffen deshalb die Kita-Gebühren und Langzeitstudiengebühren ab und garantieren die Lernmittelfreiheit.

Unter­richt

Mit einer Reform der Stundentafel und Überarbeitung der Lehrpläne erhalten die Lehrkräfte mehr Freiheiten, ihren Unterricht zu gestalten und den Schulstoff mit lebenspraktischen Fragen zu verbinden. Gelernt wird für das Leben, nicht für Klausuren oder die Schule. Es braucht eine breite Bildung: mehr Fächerverbindung, mehr Projekte, mehr praktisches Lernen. Und gelernt wird nicht nur in der Schule, auch außerschulische Akteur:innen sichern Praxis und Lebensweltbezug.

Verkehrs­er­ziehung

Die Verkehrserziehung und Radfahrausbildung in Kitas und Schulen werden wir auch künftig fördern. Dabei ist uns wichtig, dass die Radfahrausbildung die Freude am Radfahren ebenso im Blick hat wie eine sichere und selbstbewusste Teilnahme am Verkehr. Wir unterstützen ebenso Angebote für Erwachsene, die sich zur Verkehrssicherheit weiterbilden möchten, oder junge Sanitäter:innen und Schul- oder Akademische Sanitätsdienste.

Wohn­ortnah

Auch in Zeiten sinkender Kinderzahlen gilt es, wohnortnahe Kitas und Schulen vorzuhalten. Schulschließungen gehören der Vergangenheit an. Mit Binnendifferenzierung, jahrgangsübergreifenden Unterricht und längerem gemeinsamen Lernen kann das Schulnetz sogar verdichtet werden. Kinder können so wieder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule. Wir geben Schüler:innen so mehr Freizeit und ein soziales Umfeld in der Nachbarschaft. Und es muss kein kompliziertes und teures Schülerbeförderungssystem unterhalten werden.

Zusam­men­arbeit

Zum sächsischen Schulwesen gehören Schulen in freier und öffentlicher Trägerschaft gleichberechtigt. Die besondere Stellung der freien Schulen und deren Finanzierung werden wir achten. Gleichzeitig wollen wir die Zusammenarbeit bestärken, um Wissenstransfer und Schulentwicklung zu befördern.